Mayo mit Mayo

Die meisten Rezeptvorschläge in diesen alten Kochbüchern sind zum fürchten, aber in Sachen Farbenvielfalt sind die 60er und 70er Jahre am Buffet nicht zu schlagen. Cholesterin war offensichtlich auch noch nicht erfunden und Remoulade war Grundnahrungsmittel. Trotzdem finde ich dass gegen einen Eierpilz oder Götterspeise in Orangenschalen hin und wieder nichts einzuwenden ist. Und ein besonderes Schmankerl für die Vegetarierinnen unter uns: gefüllte Wurst - urg.

Guter Tag

Manchmal gibt es ja so perfekte Tage, an denen sich alles irgendwie ergibt obwohl man beim Aufstehen noch keinen Schimmer hat, wie die nächsten Stunden verbracht werden könnten. Gestern war genau so ein Tag. Meine Freundin Heike ist zu Besuch in Hamburg und gemeinsam mit Malte haben wir den Vormittag auf den Flohmarkt verbracht. An den ersten paar Ständen gab es nur Murks, aber nach und nach haben wir immer mehr Schätze entdeckt. An einem Stand gab es bestimmt 100 verschiedene Kaffeekannen und Heike ist mit der Verkäuferin unterdessen per Du. An einem der letzten Stände bin ich dann über diese Kommode gestolpert Mir war vorher gar nicht klar, wie dringend ich eine rote Kommode brauche. Die Leute waren schon dabei ihren Stand abzubauen und so habe ich lächerliche 10 Euro bezahlt und das gute Stück mitgenommen. Und hier steht sie nun, das alte Schrankpapier rausgerissen, geputzt, hier und da ein bisschen geleimt und voíla. Vielleicht ersetzen wir die Platte noch durch eine Holzplatte, obwohl ich dieses "Spitzenmuster" im Moment auch ganz gut finde. Aber die Kommode war noch lange nicht alles:
Nach dem Flohmarkt haben Heike und ich dann einen kleinen Abstecher zum besten Falafelladen weit und breit gemacht. Meine Freundin Marieke erzählte uns am Telefon, dass sie gerade bei einer Weinprobe sei und noch zwei Freikarten hätte. Also verbrachten wir dann den Rest des Tages damit an den unterschiedlichsten Weinen zu nippen und dann mit ernster Miene Sachen zu sagen wie: "Der hier ist ansprechend ölig im Schwung". Das ganze ist ja wirklich eine Wissenschaft für sich und es kommt einem immer absurder vor umso betrunkener man wird. Wie könnte ein Tag besser ausklingen, als mit zwei wunderbaren Freundinnen und gutem Rotwein in einem Strandkorb in der Hamburger Fischauktionshalle sitzend und von einer Käseplatte zu naschend.

Dunkelheit

Ich suche schon eine ganze Weile nach einer Tüten-Stehlampe. Bisher kein Erfolg. Letzten Sommer haben Malte und ich dann aber diese Lampe auf einem Flohmarkt erstanden. Ohne Fuß aber auch sehr hübsch. Malte hat einen neuen Schalter angebracht und die Kabel erneuert. Die alten Kabel hatten noch eine Textilummantelung, die nicht sonderlich vertrauenserweckend wirkte (Notiz an mich: Hausratversicherung abschließen!). Alles hätte so einfach sein können: Loch bohren, Lampe anschließen, anschrauben, Licht an, Licht aus. Mitnichten! In dieser Wohnung bohrt man nicht einfach mal ein Loch in die Wand. Wenn man es doch versucht, findet man sich in nullkommanichts in einer großen Staubwolke wieder und blickt, wenn sich der Staub verzogen hat, in ein Loch in dem meine Faust gut Platz hätte. Also wird alles an die Wand geklebt: Gardinenstangen, Schuhregal, Bilder... An die Lampe traue ich mich aber trotz Superkleber nicht heran, weil sie einen Absturz sicher nicht verkraften würde. Muss ich mich also noch bis zum Sommer gedulden, dann gibts eine neue Wohnung mit -hoffentlich- besseren Wänden.
Die geneigte Leserin hat es vielleicht schon bemerkt: ich habe da links ein paar Links zu "guten Orten" eingefügt. Statt einer gleichbleibenden Blogroll werde ich alle paar Wochen (oder wann immer ich über etwas interessantes stolpere) die Links ändern. In den letzten Tagen habe ich mich vor allem auf Websites rumgetrieben, die sich mit Scherenschnitten beschäftigen. Ist es nicht irre was man aus einem Blatt Papier machen kann? Ich habe auch schon ein paar eigene Versuche unternommen, aber die möchte ich euch hier nicht zumuten...gebt mir ein paar Tage...

Sunday Morning

Letzte Nacht habe ich angefangen an meinem ersten Quilt zu arbeiten. Im Moment nähe ich noch mit der Maschine aber ich denke, die Ziernähte mache ich mit der Hand und dickem Garn. Ich habe warme Farben ausgesucht und neue und alte Stoffe gemischt. Der gelbe Stoff ist der Rest von unseren neuen Küchenvorhängen und der dunklere war ein Bettbezug. Heute morgen bin ich vom Bett direkt zurück an die Nähmaschine und dort habe ich dann, gewickelt in eine Wolldecke, die nächsten Stunden verbracht. Ach ihr Sonntage. Ein Becher Tee, ein bisschen Zeit an der Nähmaschine und Malte hört nebenan "Das bisschen Haushalt ... sagt mein Mann" während er das Geschirr spült.

Einen auf die Nuss

Gerade habe ich die letzten Spuren der heutigen Weihnachtsbäckerei beseitigt. Meine Freundin Geeske ist vorbeigekommen und wir haben Unmengen gebrannter Mandeln und Walnüsse, Kokosmakronen und allerlei anderes Zuckerzeug gebacken, gekocht und eingetütet. Das erste Beutelchen hat sofort der Paketbote bekommen, der vorhin meine fast 20 Kilo schwere Riesen-Bücherbestellung angeschleppt hat. Malte und ich haben ja vor einiger Zeit ein altes Küchenbuffet gekauft und abgeschliffen. Unterdessen hat es die Werkstatt verlassen und den Weg in unsere Küche gefunden. Malte hat in einem kleinen Laden dann noch diese Porzelanknäufe aufgetan.

Die alten Knäufe waren zwar auch sehr schön - hellgelbe Bakelit-Dinger in Diamantenform - aber auch schon ziemlich angeditscht. Am Tag nachdem Malte die neuen Knäufe mit nach Hause gebracht hat, habe ich diese Rosenknäufe quasi auf der Straße gefunden.

Sie waren an einer Kommode dran, die jemand auf die Straße gestellt hatte. Ich habe einen Moment gewartet, weil ich dachte dass vielleicht nur jemand umzieht und dies das erste Möbelstück ist das sie rausgetragen haben. Als aber nach einer Weile keiner kam habe ich die Knäufe alle abgeschraubt und mitgenommen. Ich freue mich immer riesig wenn ich etwas cooles auf der Straße finde. Einer der schrägsen Funde war ein Zettel, auf dem ein Mann die Namen, körperlichen Vorzüge und Preise sowie eine Sternchenbewertung für verschiedene Huren notiert hat.

Wochenende zum Greifen nah!

Ich arbeite im Moment an 10 oder 12 Taschen gleichzeitig. Hier sind schonmal die ersten Früchte meiner Arbeit. Man kann es auf dem Bild nicht so richtig erkennen - auf die rechte Tasche habe ich ein altes Herzmedallion aufgenäht und reingetan habe ich ein altes Foto von einem feschen jungen Mann. Leider habe ich kein besseres Bild von diesen Vögelchen. Sie sind winzig und aus Glas. Ich habe keinen Schimmer wozu sie ursprünglich gedacht waren, aber ich schätze dass sie sich gut auf Geschenkpaketen machen. Dies ist übrigens eine meiner bevorzugten Webseiten zum Zeit vertrödeln: Foundmagazine -Gefundene Notizen und allerlei Kuriositäten

Wo ist das Vögelchen?

Aus diesem Rotkehlchenstoff habe ich schon ein paar Taschen gemacht. Dies ist nun die Letzte - außer ich finde im hintersten Winkel des Stoffschrankes doch noch einen kleinen Rest. Das Futter habe ich aus einer Tischdecke gemacht, die ich vor einiger Zeit gekauft habe. Vor ein paar Jahren habe ich auf einem Flohmarkt schonmal die gleiche Decke gekauft und mir einen Rock daraus genäht. Ich habe seitdem immer mal wieder damit geliebäugelt den Rock zu zerschneiden und etwas anderes aus dem Stoff zu machen, weil er mir sehr gut gefällt. Nun bin ich aber froh dass der Rock noch ganz ist. Und dann gibts noch Zuwachs für meine Sammlung von Suppentassen zum Thema "Liebe"

Liebeserklärung

Liebe geht durch den Magen - wie wahr. Suppentassen mit großen Gefühlen.

Fischköppe

Als ich mich eben gerade an den Computer gesetzt habe, habe ich automatisch mit dem rechtem Fuß nach dem Pedal unterm Tisch gesucht. So etwas passiert wenn man den lieben langen Tag an der Nähmaschine verbringt. Gestern habe ich in einem Trödelladen diese sagenhaften Fischteller von Iglu entdeckt Malte und ich sind also heute morgen um 7 (!!) aufgestanden um auf den Fischmarkt am Hafen zu gehen. Als Kind bin ich fast jedes Wochenende dort gewesen, von meinem Vater tapfer stundenlang auf den Schultern rumgetragen um nicht im Gewusel unterzugehen. Besagtes Gewusel hat sich in den letzten 25 Jahren nicht besonders verändert (außer dass man jetzt im Durcheinander der Dialekte auch sächsisch hört). Leider schmälert die wachsende Anzahl der T-Shirt Stände mit Unmengen von "Bier rein/Bier raus" oder "Mein Land heißt Deutschland" Shirts etwas den Charme der ganzen Veranstaltung. Ich hoffe ihr hattet alle ein erholsames Wochenende!

Schietwettertee

Nicht von einem Regentag die Laune vermiesen lassen. Meine Freundin Geeske, das Adlerauge, hat diese Teekanne mit 6 passenden Bechern beim gemeinsamen trödeln entdeckt - und wollte sie nicht! Ich habe sie mit Handkuss genommen.

Rollmops

Diese Röllchen sind Handtaschen in Arbeit. Den Kasten habe ich letztes Wochenende auf dem Flohmarkt erstanden, abgeschliffen und gewachst und wollte eigentlich CD´s reinstellen - dafür sind die Fächer aber zu klein. So macht er sich nun aber auch sehr gut und ich verliere nichtmehr so leicht den Überblick wenn ich an mehreren Taschen gleichzeitig arbeite. Die Lampe hat sich meine Mutter Mitte der 60er von ihrem ersten Gehalt gekauft. Ein bisschen Geschirr für Frau Liebe. Wenn ich nicht schon Unmengen an Geschirr hätte würede ich alles behalten...